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Ein Tag als Falkner

Zu Joachims Geburtstag sollte es eine richtig tolle Überraschung werden, schließlich wird man ja nicht jeden Tag 50. Ich habe hin und her überlegt, habe mich dann aber für einen Gutschein: Einblick hinter die Kulissen des Berufes eines Falkners entschieden. Die Familie war schnell überzeugt und hat an diesem doch nicht ganz billigen Unterfangen anteilig beteiligt.

Im Hintergrund wurde alles für einen freien Tag organisiert und alle haben geholfen bei der Überraschung. Somit hatten wir einen freien Tag vor uns an dem ich, natürlich ganz uneigennützig ;-) teilnehmen durfte.

Wir starteten mit einem gemütlichen Frühstück um uns für den Tag zu stärken. Um 11:00 hieß es treffen am Tierpark Müden. Ich hätte ja nicht damit gerechnet, es war aber tatsächlich eine kleine Gruppe von 6 genauso begeisterter Teilnehmer am Eingang.

Wir brauchten nicht lange warten und wurden schon von einer der Tierpflegerinnen mit einem kleinen gefederten Freund auf dem Arm begrüßt. Kurz die Formalitäten besprochen und schon hieß es "wer möchte Schnarchi nehmen?" Das hab ich mir doch nicht entgehen lassen und bin zur Stelle gewesen. Ein niedlicher kleiner Kerl saß dann auf einem rießigen Handschuh und wurde von mir durch den Park getragen. Nach einer Weile wurde getauscht und nach und nach kamen alle Teilnehmer dran.

Die junge Frau plauderte während dessen schon mal aus dem Nähkästchen und erzählte uns viel Wissenswertes über Schnarchi und seine Artgenossen. Während dessen näherten wir uns den Gehegen der Greifvögel und auch hier erklärte sie ausführlich Details der einzelnen Vögel.

Die Zeit verging wie im Fluge und es war Zeit für die Flugshow der Vögel und ihrer Pfleger. Witzig und unterhaltsam ließen die beiden jungen Frauen die verschiedenen Vögel über die Köpfe der Besucher fliegen und informierten auch hier über die unterschiedlichen Vögel. Wer weiß schon das die flauschigen Pinsel an den Köpfen der Eulen keine Ohren sind oder das die Tierpfleger jedes Frühjahr mit dem Training von vorne anfangen da die Vögel über den Winter, wenn sie nicht trainiert werden können, von vorne anfangen müssen?

Nach der Flugshow bekamen die Teilnehmer einen kleinen Einblick in die Volieren und die Fütterung, welche äußerst akribisch vonstatten gehen muss, schließlich sollen die Vögel sich nicht so voll schlagen das sie sich nicht mehr in die Luft erheben können. Gefüttert wird und das sollte man sich vor Augen halten, da es sich ja schließlich um Raubvögel handelt mit Küken, Meerschweinchen oder auch mit Kaninchen. Raubvögel müssen halt Fleisch fressen, deshalb bitte nicht erschrecken das auf einigen der Fotos totes Küken zu sehen ist!

Nach der Einführung in die Fütterung ging es wieder nach Draußen und die Falknerin erklärte uns wie die Vögel trainiert werden um auch genügend Muskulatur zu haben. Und dann ging es endlich wieder zum praktischen Teil! Wir arbeiteten uns von kleinen Falken zum Adler und zu guter letzt tatsächlich zu einem Uhu! Egal welchen Vogel wir annehmen durften, es ist ein Erlebnis von dem man nicht genug bekommen möchte.

Nur wenn sie einem direkt in die Augen blicken, dann wird einem schon ein wenig mulmig zumute und man spürt ein wenig die Natur und ihre Kraft. Joachim war von seinem Geschenk auf jeden Fall genauso begeistert wie ich und hätte am liebsten sofort eine Wiederholung gebucht. Zu empfehlen ist es auf jeden Fall und wer weiß, vielleicht schaffen wir es tatsächlich noch einmal?

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